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Freitag, 18. Dezember 2015

Hochzeitsplanung! :-)

Es ist tatsaechlich so weit! Ich habe meinen Traumprinzen gefunden und er hat mich gefragt ob ich ihn heiraten mag. :-) :-) :-) Da musste ich nicht lange umherueberlegen. Natuerlich hab ich JA!!!! Gesagt. Heute schreibe ich zu aktuellen Stand der Dinge in der Hochzeitsplanung. Ich wuerde sagen es wird eine eher amerikanische Hochzeit und das liegt schlicht und einfach daran, dass ich inzwischen auf mehr amerikanischen als auf deutschen Hochzeiten Hochzeitsgast war und dass ich auch mehr amerikanische Hochzeitsplaner-Shows im Fernsehen gesehen habe als deutsche. Inzwischen, nach meiner Auswanderung, scheint es wohl im deutschen Fernsehen so etwas auch zu geben, davor allerdings kann ich mich nur an Traumhochzeit mit Linda DeMol erinnern, und das war nicht wirklich eine Planer-Show, sondern ein Gewinnspiel. 
Um eine Hochzeit zu planen, braucht man erstmal ein Datum und eine Partylocation. Freunde haben uns empfohlen auf mindestens eine Hochzeitsausstellung zu gehen. Wir sind dann auf die Bridal Extravaganza in Houston gegangen. In einer riesigen Konferenzhalle findet man dort alles zum Thema Hochzeit was man sich vorstellen kann.

Ideen fuer Dekorationen, Firmen die Dekorationen verkaufen oder vermieten, Hochzeitstortenbaecker, man kann auch viele Dinge verkosten, Modeschauen fuer die neusten Hochzeitskleider, Musiker und dann natuerlich auch Restaurants die Party Raeume oder Komplettpakete vermieten, DJs, Fotographen, Stylisten, Floristen ... und und und. Es war auf jeden Fall wahnsinnig viel und wir haben mit vielen Leuten gesprochen und viele Visitenkarten eingesammelt.
Wir haben uns dann von etwa 50 Partylocations unsere Top 5 ausgewaehlt und angeschaut. Zum Glueck haben wir unsere Nummer 1 schliesslich erfolgreich buchen koennen. 
Es ist der Garten Verein in Galveston geworden. Ein wunderschoener grosser 8-eckiger Pavillon mit Waenden in einem Park gebaut von deutschen Geschaeftsleuten.
Damit hatten wir dann auch das Datum, es ist der 2. April 2016 und nur knappe 8 Monate Zeit fuer die Planung der gesamten Hochzeit. Kurze Zeit spaeter habe angefangen nach Kleidern zu schauen und dann auch eins gekauft. Natuerlich kann ich davon erst nach der Hochzeit ein Foto zeigen. 

Es wird eine echte katholische Hochzeit werden, denn mein Liebster ist katholisch getauft und mit allem was sonst noch dazu gehoert. Ich bin nicht wirklich katholisch oder gehoere irgend einer anderen Religion an, aber ich glaube an Gott und finde es sehr romantisch in der Kirche zu heiraten. Nach einigem Hin und Her konnten wir tatsaechlich unsere Traumkirche reservieren und haben auch schon eine Zusage von unserem Diakonen, der uns hier vermaehlen wird.  Um in der katholischen Kirche heiraten zu koennen, mussten wir einen Ehe-Vorbereitungskurs machen. Der war unheimlich gut und sinnvol und war eher praktisch ausgelegt, wo wir diskutierten, was unsere Wuensche fuer die Zukunft sind, wie man am besten streitet oder diskutiert, wie in unserer Familie Probleme gehandhabt werden und finanzielle Planung und viele Dinge mehr. 
Das hier ist unsere Kirche: Sacred Heart Catholic Church Galveston
Wir waren noch auf einer weiteren Hochzeitsausstellung und haben dort unseren Fotographen gefunden und unsere Hochzeitstortenbaeckerin. So stellen wir uns in etwa das Design fuer die Torte vor.
Das passt super in unserer allgemeines Farbthema rein: natuerlich tropisch - was auch sonst?! mit Bird of the Paradise Blumen, orange, lila, gold und Akzenten in pink und chartreuse, die Farbe der gruenen Orchidee.
Dann mussten wir ganz schnell unsere Gaesteliste fertigmachen und Save-The-Dates - Terminbenachrichtigungen designen. Die Fotos dafuer haben wir selbst im Garten gemacht.
Das oben ist die Rueckseite der Postkarte mit Platz fuer die Adresse auf der rechten Seite.

Die Verlobungsfotos haben wir zum Teil selbst bzw. unsere Freundin Ana Eloisa Photography hat ein paar Fotos gemacht. Das hier sind zwei meiner Lieblingsfotos.
Und hier ist noch ein Foto von einer der Hochzeitsausstellungen vor einer Dekopapierblueten-Wand. Ich finde die ja so klasse.
Wir haben inzwischen auch erflolgreich Brautjungfern-Kleider bestellt. Es hat einen Riesenspass gemacht die auszusuchen. Ich habe sechs Brautjungfern, hier auf dem Foto sind nur die die lokal in der Houston-Umgebung wohnen.
Und sonst noch: Wir verhandeln mit einem Restaurant wegen des Essens. Wir haben schon einen superteuren Kostenvoranschlag bekommen und hoffen, dass man da noch was machen kann. Die haben sich aber schon ewig nicht mehr gemeldet. Da muessen wir auf jeden Fall noch mal nachboren, sonst haben wir nacher gar kein Essen und auch keine Tischdecken usw.
Ausserdem haben wir Zimmer in zwei Hotels in Galveston fuer unsere Gaeste vorreserviert, wir sammeln Ideen fuer die Geschenkeliste, wir haben eine Hochzeitswebsite, ich bin dabei die offiziellen Einladungen zu designen.
Wir muessen noch: 
- die Hochzeitsreise planen - wir ueberlegen nach Bora Bora oder Fidji oder so zu verreisen
- mit dem Diakonen treffen und die Zeremonie vorbereiten
- den Floristen Buchen, Blumen auswaehlen
- entscheiden um wieviel Uhr was stattfinden wird
- das Probeessen organizieren und buchen
- Hochzeitsschuhe kaufen - ich hab eventuell schon ein Paar, dass ich vielleicht noch etwas dekoriere
- Kleidanprobe, Schleier und Unterrock und Korsett - ich habe einen Termin am naechsten Dienstag
- Makeup und Haarstylist finden und buchen
- DJ und Beleuchtung buchen
- Musik auswaehlen
- Hochzeitsgastgeschenke bestellen, Brautjungfer- und Trauzeugengeschenke bestellen
- Leute die auf der Hochzeit sprechen nominieren und bescheid geben
- Menue und Programmkarten drucken
- Hochzeitsringe auswaehlen und kaufen
- Einladungen verschicken
- Bachelor / Bachelorette Party organisieren
- letzte Kleidanprobe - hoffentlich passe ich noch rein ;-)
- Getraenke fuer die Bar kaufen
- Sitzordnung planen
- Geloebnis "vow" verfassen
- Einladungen fuer's Probeessen abschicken
- Willkommens-Pakete fuer Hotelgaeste planen und kaufen, packen
Hmmm, ist eigentlich gar nicht so schlimm. Wir haben noch knappe 4 Monate Zeit dafuer. Am wichtigsten sind jetzt erstmal das Essen, die Einladungen, der DJ, die Blumen und die Ringe. In dieser Reihenfolge.

Mal sehen ob ich dieses Jahr noch ein paar Blogeintraege schreiben kann. Ich hab grad mal bei Facebook geschaut, was wir sonst noch tolles gemacht haben. Da waeren: unser Urlaub in Aruba, ein paar Tage am Strand von Galveston als das Wasser ploetzlich klar war, dann ein paar Tage in Minnesota, wo wir ein paar Wanderausfluege unternommen haben und mein erstes Dirndl, das ich auf dem lokalen Oktoberfest anhatte.
In der ersten Jahreshaelfte haben wir ausserdem noch ein paar andere tolle Sachen unternommen, die auch lesenswert waeren: zB am NASA Infostand, ein Ausflug zu einem wunderschoenen Park bei uns in der Naehe, ein Spass 5Km Rennen mit farbigem Schaum, Neues in Sachen Kunst, Geburtstags Poolparties, als Hochzeitsgast in Orlando, Florida und und und.

Montag, 24. August 2015

Greencard Antrag abgeschickt

Wie der Titel schon sagt habe ich endlich meinen Greencard Antrag erfolgreich abgeschickt. Oh meine Guete das war irre viel Arbeit das alles vorzubereiten und zusammenzusuchen. "Greencard" ist der umgangssprachliche Spitzname fuer die United States Permanent Resident Card.
Hier mal die Definition von Wikipedia:
"Die Einwanderungsbehörde United States Citizenship and Immigration Services (USCIS) stellt das Dokument auf Antrag Personen aus, die noch keine Staatsbürger der USA sind, sich jedoch mit Einwanderungsabsicht in den USA niedergelassen haben. Inhaber der Karte werden als Lawful Permanent Residents (LPR) oder kurz Permanent Residents bezeichnet. Von anderen Visa unterscheidet sich die Greencard dadurch, dass ihr Inhaber sich unbefristet in den USA aufhalten und dort arbeiten darf; sie wird nicht wie ein sonstiges Visum in den Reisepass eingeklebt, sondern bildet ein selbstständiges Ausweisdokument."
Bis jetzt hatte ich ein J-1 Visum (Non-Immigrant Visum) und konnte hier in den USA als Research Scholar (Wissenschaftlerin) arbeiten. Das Visum war strengstens davon abhaengig, dass ich Arbeit hatte, und ausserdem konnte ich nur Arbeit in meinem eng beschraenkten Fachgebiet der medizinischen Grundlagenforschung, Bereich Strukturbiologie in einem Non-Profit Institut annehmen.
Sobald ich die Greencard habe, wird sich mir das Land der unbegrenzten Moeglichkeiten ganz neu oeffnen. Ich kann nun jeden Beruf annehmen, den ich gern moechte, vorrausgesetzt natuerlich der Arbeitgeber moechte mich auch einstellen. Der Prozess wird aber sehr viel einfacher als mit meinem J-1 Visum.
So und hier ist eine Foto von dem kompletten und ich hoffe vollstaendigen Antrag:
Dieser ganze Stapel Papier, das ist der Greencard-Antrag. Jetzt ist glaube ich auch verstaendlich warum es so lange gedauert und so viel Kraft gekostet hat das alles zusammenzustellen. Aus diesem Grund musste ich leider meinen Blog etwas pausieren lassen, denn der Antrag ging eindeutig vor.
Soviel Papier, was muss denn alles in den Antrag rein?! Hier ist die komplette Liste:


g-1145, E-Notification of Application/Petition Acceptance

I-130, Petition for Alien Relative
• Check of $420 made payable to Department of Homeland Security
• Form I-130, Petition for Alien Relative
• Form G-325A, Biographic Information of Petitioner
• Form G-325A, Biographic Information of Alien Spouse
• Copy of Petitioner’s Birth Certificate
• Copy of Petitioner’s Passport (Biographical page)
• Copy of Beneficiary’s Passport (Biographical page)
• Copy of Beneficiary’s Texas Driver License (ID)
• Certified Copy of Marriage Certificate
• 1 passport Style Photograph of the Petitioner (Placed in a plastic bag, attached 
    to a paper)
• 1 passport Style Photograph of the Beneficiary (Placed in a plastic bag, labeled
    with full name, attached to a paper)
• Evidence Of Bona fide Marriage 
-Affidavit letters from close friends
-Copies of bank statements showing joint accounts
-Copies of joint car titles
-Selection of Pictures that document relationship and marriage

I-485, Application to Register Permanent Residence or Adjust Status
• Check of $1070 made payable to Department of Homeland Security
• Form I-485, Application to Register Permanent Residence or Adjust Status
• Copy of passport page with non-immigrant J-1 visa, and entry stamps
• Copy of DS-2019 (Certification of eligibility for exchange visitor (J-1) status)
• Copy of Passport's biographical page
• Copy of Texas Driver License (ID)
• Copy of Birth Certificate
• Copy of Birth Certificate translated in English
• G325A signed by the Beneficiary
• Four passport Style Photographs of the Beneficiary (Placed in a plastic bag, labeled   
   with full name and alien #, attached to a paper)
• I-765 Application for Employment Authorization
• I-693 Report of Medical Examination and Vaccination Records (Completed by a
   Civil Surgeon sealed in an envelope)
• I-864 Affidavit Of Support, filed by the Petitioner
- Copy of Petitioner’s Federal tax return of the most recent tax year 2014
- Copy of Petitioner’s W-2 of tax year 2014

Ich kann verstehen, das manche Leser bei der trockenen Liste inzwischen wahrscheinlich eingeschlafen sind. Aber ja, in der Tat, das musste ich alles zusammensammeln und jedes der Formulare peinlich akkurat ausfuellen und ich habe es natuerlich sehr gerne gemacht, denn das ist genau was ich wollte - die Greencard ermoeglicht mir in den USA zu leben und zu arbeiten und das sehr viel unkomplizierter als mit einem J-1 Visum.
Jetzt hoffe ich dass ich nichts vergessen habe und dass mein Antrag bewilligt wird. Ich rechne mit etwa 9 Monaten Wartezeit, es koennte aber schon nach 6 Monaten klappen. Da habe ich jetzt keinen Einfluss mehr drauf. Das nehme ich einfach wie es kommt. 

Und damit dieser Blogeintrag nicht total trocken endet, gibt es jetzt noch ein paar schicke Fotos von meinem Verlobungsring :-) bling bling ...




Heute habe ich eine Liste fuer meinen Blog erstellt mit Themen die bald kommen werden. Da waere unser Urlaub in Aruba (siehe Flamingo Foto oben), Hochzeitsplanung (es wird eine ziemlich grosse Hochzeit mit etwa 200 Gaesten werden), Save the date - Fotos (fuer die Hochzeitseinladungen. 
In den letzten Monaten haben wir ausserdem noch ein paar andere tolle Sachen unternommen, die auch lesenswert waeren: zB am NASA Infostand, ein Ausflug zu einem wunderschoenen Park bei uns in der Naehe, ein Spass 5Km Rennen mit farbigem Schaum, Neues in Sachen Kunst, Geburtstags Poolparties, als Hochzeitsgast in Orlando, Florida und und und.

Samstag, 9. Mai 2015

Brazos-Bend State Park

Der monatliche Blogpost kommt etwas später diesmal. Trotzdem werde ich versuchen am Ende des Monats noch einen weiteren Eintrag zu schreiben. Was gibts also Neues? Mein Freund Jeff und ich unternehmen immer sehr viel in unserer sehr eng begrenzten Freizeit. Wir hatten mal wieder eine Poolparty bei uns im Garten mit vielen Freunden, leckeren Getänken, Bratwurst vom Grill und natürlich viel Spaß. Dann waren wir zusammen mit Jeffs Eltern im Brazos-Bend State Park, das Hauptthema des heutigen Posts auf das ich gleich noch zurückkomme. Außerdem hatte unser Department von der Arbeit ein Retreat, sozusagen eine Tagung am Wochenende mit wissenschaftlichen Vorträgen und sozialen Networking Möglichkeiten. Wir waren in herrlich romantischen Holzhütten direkt am Wasser und es gab dort neugierige Alligatoren. Solbald ich die Fotos bekomme werde ich darüber auch berichten. Letztes Wochenende waren wir in Orlando, Florida, meinem liebsten Staat der USA, zur Hochzeit von sehr guten Freunden, noch aus meiner Zeit in Orlando. 
So nun aber zum Eigentlichen Thema, dem Brazos-Bend State Park. Ein wunderschönes Natur-Pur Erholungsgebiet etwa 45 min entfernt von uns hier in Friendswood, Texas.
Diese drei Fotos fassen die Besonderheiten des Parks ganz gut zusammen. Es gibt dort wunderschöne knorrig verwachsene uralte Live-Oak Bäume die mit Spanish Moss behangen sind. Ich liebe die Kombination der alten Bäume mit dem Moos, das eigentlich gar kein Moos ist sondern eine Bromelie, eine wurzellose Pflanze die sich nur von der Luftfeuchtigkeit ernährt und mit der Ananas verwandt ist. Wie man an dem ganzen Spanish Moss sehen kann, ist die Luftfeuchtigkeit in dem Park irre hoch und es ist auch immer sehr warm dort. Dieses Klima mag ich sehr und außer mir auch die Alligatoren. Die Alligatoren leben dort wild und naturgeschützt und sie liegen manchmal einfach so zwischen dem Wasser und den Wanderwegen. Das dritte Foto zeigt einen von vielen Wanderwegen im Park. Es ist einfach nur toll und entspannend durch diese Natur zu laufen. Außer den Alligatoren gibt es dort auch viele verschiedene Vogelarten und allerlei andere Kleintiere. 
 Natürlich ist es auch immer ein bisschen Nervenkitzel an so einem Alligator vorbeizugehen. Die haben schon eine beachtliche Größe und könnten einen, wenn sie denn wollten schwer verletzen. Alligatoren sind aber im Allgemeinen nicht sehr aggressiv. Mann muss sie schon sehr nerven oder sich einem Alligator Nest nähern. Sobald ein Alligator faucht sollte man schleunigst das Weite suchen. 
Beim Alligatorselfie haben wir immer versucht einen angemessenen Abstand zum Alligator zu halten und uns beeilt, damit er sich ja nicht genervt von uns fühlt. 
Hier beide Male mit Alligator im Bild ;-) Sehr cool, oder? Ich liebe es Wildtiere zu beobachten. Zoos dagegen kann ich gar nicht leiden, da tun mir die Tiere einfach nur Leid.
Hier sind noch ein paar weitere Fotos vom Park. Hach diese wilde Natur, einfach herrlich.


 Das hier ist eine Passions-Blume, die war allerdings nicht wild, sondern in der Nähe des Parkgebäudes angepflanzt. Trotzdem ist sie wunderschön.




Sonntag, 29. März 2015

American Girl

Wie ist es in den USA zu leben? Ich bin jetzt seit gut 4 Jahren hier und so langsam habe ich das Gefühl anzukommen. Dass ich gerade bei meinem festen amerikanischen Freund einzegogen bin hilft dabei natürlich. Es wird mal Zeit für eine Analyse.
Vor meiner Auswanderung hatte natürlich allerlei Vorurteile gegenüber den Amerikanern. Dinge die ich absolut nicht leiden kann, wie zB diese Eingebildetheit von wegen die USA wären das beste Land der Welt und bietet den besten Lebensstandard und die besten Möglichkeiten und deswegen will jeder hier einwandern. Dem kann man als Deutscher nicht zustimmen, denn in Deutschland zu leben hat viele viele Vorteile. Viele von denen bemerkt man erst wenn man sie nicht mehr hat. Außerdem missfällt mir natürlich die amerikanische Einstellung zu Militär und Krieg und das allgemeine "I am proud to be american".
Als deutscher Staatsbürger hat man es ja aufgrund der Geschichte etwas schwieriger mit Landesstolz und man versucht ihn bis auf während Fussbalweltmeisterschaften tunlichst zu vermeiden.
Ich bin wegen des furchtbaren deutschen Klimas ausgewandert. Mir war es in Deutschland einfach zu lange zu kalt und zu grau. Mein Ziel war subtropisches bis tropisches Klima in einem gut entwickelten Land. Nach einem Blick auf die Weltkarte kamen USA, Australien und Singapoor in Frage. Australien ist toll bis auf die Riesenspinnen aber so wahnsinnig weit weg von Deutschland und den totalen asiatischen Kulturshock in Singapoor wollte ich dann doch nicht. Also USA.
Nun bin ich hier und was macht man als vorbildlicher Ausländer? Was bekommen unsere deutschen Mitbürger mit Migrationshintergrund immer zu hören, was absolut notwendig ist um gut in Deutschland zu leben? Integration, Integration und nochmal Integration! 

 Am Galveston Strand letzte Woche

So versuche ich mich so gut es geht in die amerikanische Kultur zu integrieren. Die Kulturen sind sich recht ähnlich und ich gehe auch optisch als Amerikanerin durch. Allerdings gibt es doch ein paar Dinge die grundlegend verschieden sind, und an denen gilt es zu arbeiten.
Da wären Höflichkeitsfloskeln: Guten Tag, hi oder subtiles höfliches Nicken ist: "hi, how are you?" Antwort ist: "pretty good, how are you?" Das kommt zum Einsatz bei Freunden und bei Bekannten aber auch bei Kollegen, oder unbekannten Leuten in Geschäften von denen man irgendeinen Service bekommt oder erwartet.
Auch wenn man in 99% der Fälle (außer bei Freunden und Bekannten) nicht daran interessiert ist, wie es dem Gegenüber geht oder man denkt, dass es den Gegenüber nix angeht wie es einem selbst geht, ist es doch so üblich. Ich tue mich damit noch immer schwer, ich kann mich halt nur schlecht verstellen, besonders wenn ich sagen muss dass es mir gut geht wenn ich in Wirklichkeit total gestresst bin und dringend Schlaf bräuchte.
Mehr lächeln. Amerikaner lächeln in der Regel viel mehr als Deutsche. Die meisten können es so gut, dass es nichtmal auffällt dass es gekünstelt ist. Sie lächeln auch während sie mit einem reden. Auch das ist für mich noch sehr schwer, weil ich ähnlich wie siehe oben eigentlich nur lächele wenn mir danach ist.  
Ich kann endlich wieder Umlaute ä,ö,ü und ß auf meinem amerikanischen PC schreiben :-) Keyboard Auflage mit aufgeklebten deutschen Buchstaben. Umschalten zwischen DEU und ENG geht ganz einfach.

Don't complain! Wenn man sich über etwas Gravierendes beschweren will, muss man erstmal aufzählen was alles positiv ist und dann sagen, dass da ein kleines Problemchen ist, welches verbessert werden könnte. Im Allgenmeinen mögen es Amerikaner nicht wenn man sich über irgendwas beschwert. Am besten ist es immer eine positive Einstellung zu haben. So eine Einstellung verträgt sich natürlich überhauptnicht mit dem Hang zur deutschen Genauigkeit und dem deutschen Perfektionismus. Wenn in Deutschland etwas nicht gut oder perfekt ist, sagt man das einfach und das nimmt niemand fürcherlich persönlich sondern es wird halt korrigert und verbessert. Amerikaner sind dann auch noch so merkwürdig und streiten offensichtlich von ihnen begangne Fehler mit irgendwelchen lächerlichen Ausreden ab. Mein Freund hat mir schonmal versucht zu erklären warum das so ist aber ich hab das bisher noch nicht verstanden.
Die Amerikaner nehmen es nicht so genau und es wird auch schonmal übelst gepfuscht. Nun ja, ich hab es mir ja so ausgesucht und es hilft nicht sich darüber zu beschweren. Ich werde sie nicht alle zur (deutschen) Vernunft bringen können. Da ich fest vorhabe hier in den USA zu bleiben muss ich sie so nehmen wie sie ist. Das ist was Integration bedeutet.

Und sonst so?
Diesen Monat waren wir unglaubliche 4 Mal auf dem Houston Rodeo! Das Rodeo ist ein großes Spektakel und eine Texas-Hautnah Erfahrung. In einem riesen Football Stadium, das 75000 Zuschauer fasst, finden Wettbewerbe zu Bullenreiten, Wildpferdreiten, Kalbeinfangen usw. statt. Am Ende des Abends gibt es immer ein Konzert eines aktuellen Stars oder Countrymusik. Wir hatten Karten für Fall Out Boy, Pitbull und Ariana Grande. Einen Tag lang haben wir uns nur das Gelände herum angeschaut mit Rummel, Shops, Farmtieren und allerhand anderen Dingen.
Zum Rodeo ist es üblich sich countrymäßig anzuziehen und ich habe mir endlich echte Cowboystiefel gegönnt. 
Original Leder Cowboystiefel :-)

Ich liebe es ja verschiedene Outfits oder auch Kostüme anzuziehen und so haben wir uns zum Houston Rodeo als Cowboy und Cowgirl verkleidet.
Ein weiteres Highligt auf dem Rodeo-Rummel sind die im Teig frittierten Oreos (Schokodoppelkeks). Superlecker! Ich könnt schon wieder...


Hier ist ein echter Longhornbulle. Danger! Watch out for the horns! Ist schon ganz schön krass.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Umzug ins Haus

Ich lebe nun seit fast 4 Wochen bei meinem Freund im Haus. Das war ein sehr aufregender Schritt für uns. Und ja, was soll ich sagen - es läuft wunderbar. Einziger Haken an der Sache: Ich muss jetzt jeden Morgen und jeden Abend nach der Arbeit jeden Tag jeweils eine Strecke von 45 min mit dem Auto fahren. Lange Zeit war ich mir deswegen auch sehr unsicher, ob es wirklich gut gehen wird. Ich bin ohnehin schon so gestresst von der Arbeit und kam sonst immer so erschöpft von der Arbeit, dass ich nach dem Abendbrot oft auf der Couch ungeplant einschlief und erst nachts um Zwei oder so wieder aufwachte um mich dann Bettfertig zu machen und dann in mein richtiges Bett zu gehen. Und dann der Gedanke zusätzlich noch 90 min vom Tag zu verlieren. Ich hielte es für unschaffbar, unmöglich aber natürlich wollte ich es ausprobieren.
Nun habe ich fast 4 komplette Wochen hinter mir und es ist nicht so schlimm wie erwartet. Es ist sogar sehr schön. Schön ist es natürlich mit meinem Liebsten zusammenzusein und zusammen zu essen.
Inzwischen haben wir per Auto schon die ersten Dinge, wie zB Anziehsachen, Schuhe, Drogerieartikel, Kosmetik, (Haar)Schmuck aus meiner Wohnung geholt. Fast die Komplette Küchenausstattung ist noch in meiner Wohnung, er hat ja schließlich auch einen vollständig funktionierenden Haushalt.
Das hier werde ich wohl vermissen wenn ich meine alte Wohnung aufgebe: mein wunderwunderschöner Ausblick. Hach - Natur!
Aber das kann ich einigermaßen verschmerzen, denn einen Privatpool mit Palmen drum herum im Garten zu haben ist naürlich auch nicht schlecht. Ich sag nur Tropical-Livestyle-USA!!!
So kann man es aushalten. An ein paar Tagen war es sogar schon warm genug im Januar und Februar im Bikini in der Sonne zu braten. Diese Woche war es hundekalt, Tagelang unter 5°C. So kaltes Wetter finde ich einfach nur furchtbar und es macht mich launisch und depressiv. Zum Glück soll es zum Wochenende wieder warm werden und dann sollte ja auch bald der heiße Sommer beginnen.

Das hier ist mein neuer Kleiderschrank im Schlafzimmer. Er ist etwas kleiner als der in meiner alten Wohnung aber die essenszielle Grundausstattung, also was man im Alltag so braucht, passt rein und für den Rest meiner Sachen habe ich im oben in einem weiteren Schrank noch Platz. Ich habe meine Sachen farblich sortiert. Jeder sollte einen Regenbogen im Kleiderschrank haben :-)
Ich fahre jetzt also jeden Morgen um etwa 8:15 los um um 9 Uhr auf Arbeit zu sein. Dann versuche ich pünklich um 6 Uhr Feierabend zu machen und fahre dann wieder 45 Minuten zurück. Vorgestern Abend gab es nach endlosen tüben Tagen einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Ich freue mich schon darauf wenn die Uhren wieder umgestellt werden und ich noch bei etwas Tageslicht nach Hause fahren kann.
Dann war ja diesen Monat auch noch Valentinstag. Unser erster. Der Tag war wunderschön. Trotz des total blödsinnigen Drucks, dass Valentinstag besonders perfekt harmonisch und romantisch sein muss, war er es bei uns tatsächlich einfach nur perfekt. 
Jetzt wünsche ich allen noch einen schönen Restfebruar und dass der März schön warm und sonnig wird.

Montag, 26. Januar 2015

Jeff und ich :-)

Nach den ganzen Blogeinträgen zur 3D Animation wird es jetzt wieder etwas persönlicher. Ich habe Jeff Ende März 2014 kennengelernt. Er ist Amerikaner aber mit deutschen/polnischen Wurzeln. Seine Urgroßeltern sind damals um 1890 rum in die USA ausgewandert. Wir verstehen uns prächtig und es läuft wunderbar zwischen uns. Im letzten Jahr haben wir einiges unternommen und ich werde hier nur ein paar wenige Fotos posten, also im Verhältnis zur Anzahl der Fotos die wir zusammen geschossen haben. Natürlich ist auch die Aufzählung der Dinge die wir unternommen haben unvollständig, aber hier sind zumindest ein paar Highlights. Alles Ander würde den Rahmen sprengen.
Wir beide lieben Reisen und Natur, und am liebsten tropisches Klima. So ging unsere erste gemeisame Reise nach Playa del Carmen, Mexico. Das hatten wir schon bei unserem zweiten Date so abgemacht. Seine Freunde haben ihn für verrückt erklärt. Aber wir fanden das beide total normal. Amerikaner verreisen in der Regel kaum außerhalb der USA, deswegen bin ich um so glücklicher, dass ich ihn getroffen habe. Er liebt es zu verreisen und vor allem zu fliegen.

Playa del Carmen, Mexico - Akumal Bucht

Dann waren wir zusammen in New Orleans bei einem Beyonce-Konzert. Ein Traum ging für mich in Erfüllung. Anschließend haben wir in New Orleans noch ein bisschen Party gemacht.
 In New Orleans sind immer viele feierwütige junge Leute und in den Bars und Clubs gibt es ohne Ende live Musik, besonders natürlich Jazz aber auch Rock und Alternative.

Ende Juli ist mein Geburtstag und den haben wir gebührend mit Eiscremetorte und im Pool gefeiert.

Dann waren wir im August etwas mehr als 3 Wochen lang in Deutschland. Das war so toll und seltsam zugeich ihm alles zu zeigen wo ich aufgewachsen und die meiste Zeit meines Lebens verbracht hatte.
Der Fernsehturm in Berlin :-)

Wir hatten in Deutschland leider etwas Pech mit dem Wetter. Ich hatte meine Reise extra im August geplant um warmes Wetter zu haben aber war nix, da wurde ich dann aber immerhin wieder daran erinnert warum ich Deutschland verlassen habe, auch wenn ich viele Dinge, wie zB das gute Essen sehr vermisse. Wieder zurück in Texas war es endlich wieder warm. Und wir haben die Natural Bridge Tropfsteinhöhlen besichtigt und sind am nächsten Tag "Tubing" gegangen.

Dabei lässt man sich mit einem LKW-Reifen einen Fluss entlangtreiben. Herrliche Natur, mal entspannt und mal spannend mit ein paar Stromschnellen.

Wir gehen immermal zusammen aus, manchmal nur wir beide und manchmal mit Freunden.

Hier waren wir auf einer Party mit Jeffs Kollegen eingeladen. Es ist total interssant die ganzen NASA-Mitarbeiter kennenzulernen.

Dann war Halloween und ich habe meinen ersten Kürbis geschnitzt. Das macht total Laune. Alles was mit Kunst und Creativ zu tun hat mache ich total gerne.

Natürlich brauchten wir für die Halloween-Party Pärchen-Kostüme. Wir beide mögen keine Grusel oder Horrorgeschichen, dann sind wir halt als Football-Player und Cheerleader gegangen. Jeff kommt aus Minnesota, daher kam nur sein lokales Team in Frage - die Minnesota Vikings.


Über Thanksgiving sind wir mit dem Auto erst durch Texas, dann New Mexico, Arizona bis an die Westküste in Californien gefahren. Unterwegs haben wir bei den beeindruckenden Saguaro-Kakteen in der Nähe von Phoenix, Arizona angehalten und dann auch noch ein paar Familienmitglieder von Jeff besucht.
Ich kann immer wieder nur staunen, wie groß diese Kakteen werden können. Total faszinierend!

In Arizona sind wir dann noch zum Meteor Crator und zum Grand Canyon gefahren.

Der Grand Canyon hat so riesige Ausmaße, dass es im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur unfassbar ist. Man bräuchte einen Größenvergleich damit das Gehirn wirklich versteht, wie wahnsinnig tief und weit der Canyon ist. Es ist einfach nur unwirklich wenn man dort steht und langläuft. Ich hatte den Drang immer weiterzugehen um ihn vielleicht zu umrunden aber das ist natürlich ein Witz, dafür bräuchte man Monate und so mussten wir schließlich bei Sonnenuntergang zum Auto zurück und wir hatten ja auch noch ein paar Autostunden vor uns. 

Es ging direkt im Anschluss weiter nach San Diego, Californien, direkt an der Pazifikküste ganz im Süden der USA.

Californien ist total schön mit den ganzen Bergen usw aber ich muss doch sagen, dass ich Florida lieber mag. Ich bin eben ein tropisches Gewächs, ;-) Californien ist mir zu trocken.

Weihnachten haben wir mit Jeffs Familie in Minnesota verbracht. Dort war es SAUKALT!!! Aber doch sehr schön mit der ganzen Familie zu feiern. Ich hab die Kälte überlebt, sogar ohne Erkältung denn ich wusste, dass wir zu Silvester in Florida sein würden. Wir sind für 4 Tage nach Miami geflogen und sind zusammen mit Pitbull in einer Live-Fernsehshow Übertragung gut in das Neue Jahr reingerutscht. Das war wirklich einmalig und wir sind uns einig, dass das schwer zu toppen sein wird, und dass wir davon noch unseren Enkeln erzählen werden. :-D

Pittbulls New Years Party 2015 im Thompson Hotel at Miami Beach.