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Sonntag, 9. Juni 2013

Bob Ross - Die Zweite

Schon im letzten Winter hatte ich meinen zweiten Bob Ross Öl-Malkurs in New Smyrna Beach, Florida. Hier ist der Link zu meiner ersten Malstunde Bob Ross - Teil 1. Bob Ross ist der leider schon 1995 verstorbene Fernsehmaler, der mit seiner Wet-in-Wet Technik Ölkunstwerke vor laufender Kamera innerhalb von 30 min gemalt hat. Er kommt aus Florida aber seine Militärzeit in Alaka hat ihn so beeinflusst, dass seine Hauptmotive Berglandschaften mit Nadelbäumen und Eis sind. 
Ich mag seine Art zu unterrichten und seine Philosophie, dass nach seiner Anleitung jeder Malen kann, dass man keine Fehler macht sondern nur "happy accidents". So hat jeder während einer Malstunde bei ihm das Gefühl, etwas Tolles und Beeindruckendes vollbracht zu haben. Das ist ein wunderbares positives Gefühl. In den von ihm ausgebildeten Lehrern lebt die Tradition weiter und diese Lehrer bildeten wiederum weitere Lehrer aus. Auch ich wäre gern eine Bob Ross Mallehrerin. Wer weiß, vielleicht kommt es irgendwann mal dazu.
Hier sind Vorlage und Endergebnis. Diese Bild (rechte Seite) habe ich nach Anleitung innerhalb von 6 Stunden an einem Tag gemalt.
Der Mallehrer hat freier unterichtet als die Lehrerin in meinem ersten Kurs. Es ging ihm hauptsächlich darum, dass wir, die Schüler, die Technik lernen und auch Dinge wie hell-dunkel Kontrast. Deshalb ist mein Bild keine 1:1 Kopie des Originals, sondern eher eine Interpretaion dessen. Während des Malkurses habe ich jeweils nach den einzelnen Schritten Fotos gemacht. Hier sind die verwendeten Farben:
Yellow ochre, cadmium yellow, sap green, van dyke brown, dark sienna, prussian blue, phthalo blue, phthalo green, titanium white. Das sind die offiziellen Bob Ross - Farbbezeichnungen, falls jemand genau mit diesen Farben malt. 
Jetzt gehts los: Gemalt haben wir auf einem schwarzen Hintergrund. Auf dem Foto wirkt es grau, war aber in Wirklichkeit Tiefschwarz. Leider sind dadurch die einzelnen Schritte auf den Fotos nicht so gut zu erkennen, weil es irgendwie immer spiegelt.
 Ugh. Ich hätte den Post direkt nach der Malstunde fertig machen sollen. Jetzt ists schon eine Weile her und es ist schweirig sich an die einzelnen Schritte zu erinnern. 
Im Allgemeinen: Gemalt wird Nass-im-Nass, vom Hintergrund zum Vordergrund. Es ist nicht vorgesehen, dass man großartig korrigiert. Im Idealfall soll jeder Pinselstrich direkt sitzen. Deswegen ist man mit dieser Technik so schnell.
Wir haben die gesamte Leinwand mit "Liquid Clear" vorbereitet. Daher glänzt es hier so extrem. Danach kamen blau auf den Himmel, im Bereich des Wasserfalls und im unteren Bereich. Man hat nicht viel von der Farbe gesehen, da alles so dunkel war. Als Test sollte man mit einem Finger auf die Leinwand tippen, und wenn gut Farbe am Finger kleben bleibt, dann ist genügend Farbe auf der Leinwand. 
Jetzt kam etwas weiß in dei Mitte über dem Wasserfall. Mit dem Weiß holt man die blaue Farbe "hoch" und sie fängt zu leuchten an. Der Wasserfall wurde auch noch etwas verbreitert.
Jetzt nimmt man den breit gefächerten Pinsel und zieht weiße Farbe den Wasserfall runter. Das war eine knifflige Angelegenheit. Man durfte nicht zu oft mit der Weißen Farbe nach unten gehen, sonst wäre nichts mehr vom Grünblau zusehen gewesen, außerdem mussten die Pinselstriche akurat gerade nach unten gehen. Wasser fließt nunmal akurat gerade nach unten. Alles andere würde falsch aussehen.
Die Felsen um den Wasserfall herum werden mit dem Malmesser und braun gemischt mit weiß (marmoriert) modelliert. Die ersten Zweige werden mit einer Mischung aus braungründunkel darübergesetzt.
Bäume auch von der linken Seite und kleine Zweitdetails in der Mitte. Dieser Teil des Bildes ist fertig. 
Oh das hat Spaß gemacht! :) Schön Gischt aufwirbeln lassen. Nur mit Weiß auf der Pinselspitze und tupfen. Mit dem Weiß holt man die Blaue Untergrundfarbe hoch. Hier habe ich Einiges über Hell-Dunkelkonstraste gelernt.
Vor helle Gischt kommt ein dunkler Felsen und auf den dunklen Felsen kommen helle Reflexe. Vor die dunklen Felsen kommt wieder helle Gischt.
Jetzt kommt helles Grün und Gelb auf die Bäume im oberen Bereich. Es wird mit dem Pinsel getupft.
Das setzt man dann weiter nach unten fort. Irgendwie sehen meine Bäume überhaupt nicht Bob Ross-mäßig aus. Das stört mich aber gar nicht, ich finds trotzdem schön und interessant.
Ein Teil der Gischt wurde verwischt und es kam eine Wasserlinie, eine art Welle dazu. Noch weiter im Vordergrund kamen noch zwei weitere Felsen hinzu, welche mit dem Malmesser modelliert wurden. Daduch wird Tiefe erzeugt.
Vor die dunklen Felsen kommt dann wieder helle Gischt. 

Am Ende kamen in den Vordergrund dann noch ein paar Wellen hinzu. Ich habe mein Bild insgesamt heller und freundlicher angelegt als das was der Mallehrer während der Stunde gemalt hat. Eigentlich war es wohl als Mondscheinlandschaft gedacht, ich mag helle freundliche Bilder aber viel lieber.
Hier ist das Bild des Lehres, leider spiegelt es extrem.
Seine Bäume sehen irgendwie fluffiger aus, so typisch Bob Ross eben. Mir gefällt mein Bild aber trotzdem besser, ist halt mein Baby.
Hier ist zum Abschluss ein Blick in die Runde:
Der Malkurs hat super viel Spaß gemacht. Ich habe sehr viel gelernt und habe ein tolles Bild mit nach Hause genommen, $80 hat der Spaß gekostet und das ist es auf jeden Fall wert. Sobald ich mal wieder in Zentral-Florida bin, buche ich Malstunde nummer 3!

2 Kommentare:

  1. Finde diesen Beitrag wirklich sehr interessant. Leider hat ja nicht jeder die Möglichkeit einen Kurs so weit entfernt zu besuchen. Trotzdem wächst die Bob Ross Fangemeinde von Tag zu Tag, wie wir immer wieder feststellen.Es ist wirklich schön, dass sich so viele Menschen für die Ölmalerei begeistern können. Wir empfehlen in Deutschland gerne das hier: http://www.erlebnisgeschenke.de/kreatives/bob-ross-malkurs/

    Viele liebe Grüße aus Kehl

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  2. Hallo Jahn,

    vielen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich immer wieder, wenn meine Blogbeiträge gut ankommen. Ich glaube die Faszination um Bob Ross wird noch eine ganze Weile weiterbestehen, auch wenn er nicht mehr höchstpersönlich unterrichten kann, die zahllosen Aufzeichnungen mit ihm werden uns immer wieder daran erinnern, was ihm ganz besonders wichtig war: The Joy of painting! Die Freude an der Malerei!

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