Labels

Freitag, 9. Mai 2014

San Francisco


 Quelle: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjyQoYpO8BfiMdkmQrNULp2fDG9sgFY_sU7p_W_aU3-a_SdWAN80eoF_QO5v6L5Oa6z9PZDsK0WRbKGVAj75Hn5nDGbsekq1M-Ykq5Kl9fNYOxsRrfHEqx5lEj8lwK9KfE8GrWvg0MTxHW-/s1600/aphoto49721.jpg
San Francisco ist super! Ich wollte unbedingt hin als ich hoerte dass dort die Biophysical Society Konferenz stattfinden sollte. Ich muss dazusagen, ich bin kein Fan von Staedtereisen aber San Francisco war noch viel interessanter als erwartet, im Prinzip ist es ein grosser Vergnuegungspark :-)! Wer also die Chance hat dorthin zu fahren: es ist unbedingt eine Reise wert. Ich war dort fuer 4 Tage mitte Februar. Temperatur so 15-18 Grad, recht angenehm.
Am ersten Tag hatte ich einen Mietwagen, denn ich wollte unbedingt ueber die Golden Gate Bridge fahren und eigentlich auch durch die beruehmte Lombard Street, aber das hatte ich mir dann spaeter noch anders ueberlegt. Vom Flughafen aus hatte ich mein Navi zum Pier 39 programmiert, denn von dort legen die Boote ab, die unter der Golden Gate Bridge durchfahren. 
Und dann gings los, fremdes Auto, fremde Stadt, chaotische Verkehrsverhaeltnisse! Langsam gewoehnte ich mich an das Auto, da entschied mein Navi: wir fahren am besten mitten durch San Francisco. Ich habe von steilen Strassen in San Francisco gehoert, natuerlich von besonders von der Lombard-Street, die kannte ich von Fotos aber - meine Guete ! - dort zu mit dem Auto zu fahren ist definitiv nix fuer Warmduscher (und ich bin so einer...). Die Strassen sind dort so unfassbar steil! Man faehrt dann auf so eine Wand zu und zweifelt daran,  dass das Auto die Steigung ueberhaupt schaffen kann, also rein technisch. Es gab kein Weg zurueck. Ich hatte immer Ortsansaessige hinter mir, die undeduldig draengelten. Dann also Augen zu und durch - naja vielleicht doch besser die Augen auflassen. Aber ich hab nur Oh Gott Oh Gott Oh Gott Oh Gott Oh Gott staendig wiederholt und fuehlte mich wie auf einer Achterbahn, wenn man die grosse Steigung hochgezogen wird. Mein Auto fuhr also ueberraschenderweise. Ich hatte allerdings die dumme Befuerchtung, dass wenn man so einen steilen Berg hochfaert, es danach dann auch irgendwann wieder steil hinab geht, wie bei der Achterbahn eben. Hier mal ein paar Fotos damit man sieht was ich meine.
Quelle:  http://motorlust.files.wordpress.com/2013/05/semitruck-stuck-on-hill-san-fran.jpg
Quelle: http://www.datapointed.net/media/2009/11/street_big.jpg
 Quelle: http://sfcitizen.com/blog/wp-content/uploads/2009/02/img_1467-copy.jpg
Was die Sache noch verschlimmert hat, waren die verrueckten Autofahrer, die Touristen und besonders die Radfahrer, alle sind umhergekurvt als waeren sie lebensmuede! Ich musste extrem aufpassen und so richtig vertrauen konnte ich meinem Auto noch immer nicht. Ich wusste nun dass es die Steigungen schafft ohne rueckwaerts wieder runter zurutschen aber wie gut sind die Bremsen wenn es extrem steil bergab geht? Wieder Oh Gott Oh Gott Oh Gott Oh Gott Oh Gott .....Nervenkitzel pur! 
 Quelle: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4Krph5a6Id1gnPibpK36rgBynU_eKHR3UhyuPHyU9dVCO39ot7YRPnL2tPVvVXsT5rQS1te4vjAJ34SJdiuLhJREN1OoVIExsT55PPeyZ9a201cX5hdqDmxvRFgOvAPwCV3V4EjUSoqs/s1600/IMG_7406a.jpg
Ich war fast voellig am Ende, da bin ich rein zufaellig an der Lombard-Street vorbeigefahren. Vorbeigefahren, wohlbemerkt, nicht hinuntergefahren. Ich haette es koennen aber ich hab dann doch lieber mein Auto abgestellt und bin zu Fuss weiter. Die Lombard-Street ist an einer Stelle so steil, dass 8 enge serpentinartige Kurven gebaut werden mussten. Die Lombard-Street ist eine der Haupt-Touristenattraktionen von San Francisco und besonders im Fruehling und Sommer wunderschoen bepflanzt.
Quelle: http://www.cityprofile.com/forum/attachments/california/10403-san-francisco-lombard-street-picture.jpg
 Quelle: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhn0nwkNnbyb4PhYdxgbSLN4FOaeZXP14rJpIJ_m8gb5gvjyeZetOOoUpHzCNws-D3FDsUNSwZo3n2V9mRTwaeapo8wPzdlyqd3yh4oeTEL9JO66Ls4I3hmASEnJWHd8vROrSPGqLiDJ9t8/?imgmax=800
 Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7e/Lombard_street.jpg
Der Blick auf die Bucht und die restliche Stadt ist schon sehr beeindruckend.
Dann kam ich endlich am Pier 39 an (am Fusse der Berge, auf Hoehe des Meerespiegels) und war verdammt froh dass ich und alle anderen Verkehrsteilnehmer die mir begegneten meine Rundfahrt durch die steilen Strassen von San Francisco ueberlebt hatten und unbeschadet davonkamen. Jetzt gings also aufs Boot unter der Golden Gate Bridge hindurch. Leider war an dem Tag der fuer die Bucht von San Francisco so beruehmt beruechtigte Nebel, dass die Bruecke fast komplett in dicken Nebelbaenken verschwand.
Erst als wir fast direkt unter ihr waren, tauchte die Bruecke aus dem Nebeldickicht auf. Vom Boot aus hatte man auch einen schoenen Ausblick auf San Francisco.
Direkt in der Bucht ist auch die beruehmt beruechtigte Gefaengnis-Insel Alcatraz. Sie hat eine sehr spannende Geschichte, die ich aber hier aus Platzgruenden nicht erzaehlen kann. Ich empfehle Wikipedia. Alcatraz ist uebrigens das spanische Wort fuer Pelikan.
Die Insel ist heute ein Naturschutzgebiet. Das Gefaengnis wurde schon im Jahre 1963 stillgelegt. Man sieht nur noch die alten Ruinen.
Dann wollte ich endlich eigenhaendig ueber die Golden Gate Bridge fahren. Es war leider sehr neblig aber trotztdem ein absolut cooles gefuehl die dicken Stahlseile von so nah dran zu sehen. Auf der 
anderen Seite der Bruecke ist ein schoenes Parkgebiet mit Blick auf die Bruecke und San Francisco. 
 Wegen des dicken Nebels sah man allerdings leider nicht so viel.
Californien ist schon echt schoen. Die Kombination der hohen Berge ganz dicht an der Kueste hat etwas sehr magisches. Da stoert nicht einmal der Nebel.
Auch die Golden Gate Bridge hat eine sehr intessante Geschichte. Fuer Einzelheiten empfehle ich wieder Wikipedia aber hier mal was mich besonders beeindruckt hat: Die Bruecke wurde im 1937 fertiggestellt. Der Bau war sehr lange umstritten und wurde lange Zeit als technisch unmoeglich betrachtet. Die Bucht ist sehr lang und dazu tief, hat starke Stroemungen und Winde und dann zusatzlich noch die extrem dichten Nebel. Wie man sieht wurde die Bruecke dann doch erfolgreich gebaut und ist heute das San Francisco Wahrzeichen schlechthin. Die typische orangerote Farbe war eigentlich zunaechst als Rostschutz gedacht. Urspruenglich sollte die Bruecke schwarzgelb gestreift angestrichen werden, damit man sie besser im Nebel sieht. Das wurde aber wieder verworfen, da sich die orangerote Rostschutzfarbe so gut in die Umgebung eingefuegt hatte.
Wieder zurueck am Pier 39 hatte ich ploetzlich einen seltsamen Laerm im Ohr. Es hoerte sich fast wie Seehunde an. Erst dachte ich es waere irgendeine Show oder sowas aber es waren tatsaechlich Seehunde.

Total witzig aber man haelt es nur relativ kurz dort aus. Diese Seehundmassen stroemten einen "charakteristischen" Geruch aus...
Dann bin ich zurueck zum Flughafen gefahren um meinen Mietwagen abzugeben. Ich hatte mich vorher noch erkundigt, welche Strassen denn relativ gerade waeren ohne krasse Steigungen. Ich wollte nicht noch einmal durch diese Achterbahn fahren!
Am naechsten Tag begann die Biophysical Society Konferenz. Die erfolgreichsten Biophysiker aus der ganzen Welt praesentierten ihre brandaktuellen Forschungsergebnisse. Diesen Vortraegen zuzuhoeren ist einschuechternd aber auch motivierend zugleich. Ich habe ein Poster mit meinen Forschungsergebnissen vorgestellt.
Der eigentliche Grund warum ich unbedingt zur Konferenz wollte, (also nicht nur um San Francisco zu sehen) war natuerlich der Dom und die Weltpremiere meiner 3D Animationen. Ueber die Animationen werde ich dann noch in einem anderen Post berichten. Nur soviel: sie kamen sehr gut an und haben mir gleich ein paar neue Auftraege eingebracht.
Das bin ich vor dem Dom und zeige auf meine momentane Heimat - Galveston in Texas. 
Der erste Konferenztag war zum Glueck nicht so lang und ich konnte nochmal zum Pier 39 fahren und dort ins Aquarium gehen. Meine Geburtsstadt in Deutschland hat zwei beruehmte Aquarien und so bin ich ziemlich verwoehnt und schwer zu beeindrucken.
Ganz besonders toll fand ich die Quallenbecken! Quallen sind sehr schwierig zu halten. Sie sind sehr empfindlich aber eben wunderschoen, besonders wenn sie so angeleuchtet werden. Am Strand mag ich Quallen ueberhaupt nicht aber so im Aquarium finde ich sie extrem beeindruckend.
Den langen Tunnel fand ich auch super. Er hatte ein Foerderband wo man sich einfach raufstellen konnte und dann langsam durch den Tunnel fahren. Sie hatten dort viele richtig grosse Fische, Haie und Rochen in Tunnel.
Am naechsten Tag habe ich mir dann San Francisco in der Naehe des Konferenz-Zentrums angeschaut. San Francisco ist sehr speziell. Es ist nicht die typisch amerikanische langweilige Stadt wo alles gleich aussieht. San Francisco ist sehr individuell und man spuert eine ganz besondere Atmospaehre. Es gibt sehr viele Strassenmusiker aber leider auch sehr sehr viele Bettler. Die Menschen in San Francisco sind sehr modern und individuell gekleidet. 
 Union Square
 Jewish - Art Museum
!!! Sauerstoff-Bar!!!
Ganz besonders fuer San Francisco ist der grosse Anteil an Asiaten, es gibt ganz besonders viele Chinesen. In Chinatown, ein paar Strassenzuege mitten in San Francisco, fuehlt man sich als waere man ploetzlich in China.
Dann ging die Konferenz langsam zu ende und ich habe es endlich geschafft mit den Cablecars zu fahren. Das ist ein Riesenspass! Die Cablecars fahren durch die steilsten Strassen von San Francisco. Es ist wie Achterbahn fahren. Die Cablecars sind eine der Haupttouristenattraktionen von San Francisco und werden von Hand betrieben und gebremst. Sie sind bei den Touristen sehr beliebt und daher gibt es lange Wartezeiten. 
Die Cablecars fahren die ganz steilen Huegel problemlos hoch und runter. Wer die volle Droehnung Bauchkribbeln haben will, haengt sich aussen dran.
Am Ende meiner Reise hab ich dann nochmal den Hafen besucht. Ich bin in einer Hafenstadt aufgewachsen und mich zieht es daher immer zum Wasser. Am Hafen fuehle ich mich irgendwie immer zu Hause, egal wo in der Welt. 
Und was waere fuer mich eine Ausflugsfahrt ohne den Strand abzuchecken. Hier mit der Golden Gate Bridge im Hintergrund. Die Wasserqualitaet hat mich sehr positiv ueberrascht. Obwohl der Strand sehr dicht am Hafen war, ist das Wasser sauber und klar. Da wuerde ich baden gehen. 
So, das wars zu San Francisco. Was ein Mammutbericht! Deswegen hats auch so lange gedauert bis ich die Zeit fand diesen Eintrag zu scheiben. Ich haette gut und gerne mehrere Eintraege daraus machen koennen aber das wollte ich nicht. Ich hab inzwischen so viele tolle andere Sachen erlebt die auch erzaehlt und gezeigt werden wollen :).


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen