Bis jetzt hat man von meinem Blog wohl eher den Eindruck einer Urlaubsreise mit vielen schönen Strandfotos usw. Die Wirklichkeit sieht etwas anders aus.
Ich werde mal etwas zu meiner Arbeitssituation schreiben. Ich bin "Postdoc" im Bereich Strukturbiologie and einem Forschungsinstitut für Diabetes und Fettleibigkeit. Bis jetzt war meine Arbeitsmotivation blanke Angst, Angst nicht weiter zu kommen, Angst den Job zu verlieren und wieder zurück zu müssen oder als Wissenschaftler zu scheitern. Ich bin hier mit einem J1-Visum und das Visum gilt nur für diesen jenigen welchen Job. Die Arbeitssituation hier ist sehr unsicher. Fast täglich hört man davon, dass Leute einfach so von heute auf morgen entlassen werden und so wie es aussieht betrifft es mich wohl auch, meine Cheffin hat so etwas anmerken lassen. Ich arbeite nun nicht mehr unter Angst weil es eh nix an der Situation ändert. Sobald die Angst oder das Streben nach Erfolg wieder überhand nimmt, werde ich es stoppen.
Ich liebe Florida, das ist der Grund warum ich hier bin, nein falsch es ist das Klima was mich hier her gebracht hat. Mir war immer kalt in Deutschland. Man wartet quasi von Ende August bis Juni auf ein paar Tage warmes Wetter im Sommer und es gibt Jahre, wo es die nicht einmal gibt. Das war für mich immer sehr deprimierend. Nun bin ich hier und es ist nicht nur das Klima, das mir gefällt. Das Klima ist super, keine Frage. Ich habe nicht mal ein Problem mit der hohen Luftfeuchtigkeit im Sommer. Neben dem Klima gefällt mir auch die Natur, die Strände und das Lebensgefühl. Die Läute sind sehr offen hier und ich mag den Einfluss der hispanischen Bevölkerung, die Musik. Mir scheint es als gehöre ich hierher. Das ist so ein Gefühl von tiefer Verwurzelung, eine Art alte Heimat.
Das Problem in Florida sind die wenigen Jobs. Man lebt hier ohne Arbeitsrecht. Ich habe keinen Arbeitsvertrag, ich kann von heute auf morgen gekündigt werden. Die Situation der Forschung ist sehr schwierig. Ich könnte das tiefgreifend analysieren aber ich lasse das. Kurz: Mit der schlechten Wirtschaft geht die Rechnung nicht auf und ich sehe für mich im Moment keine Zukunft als Wissenschaftler. Hätte ich eine Hardcore-Karriere gewollt, wäre ich auch nicht nach Florida gegangen.
Ich würde gerne hierbleiben aber es wird schwierig, vor allem ohne Greencard. Ich bin ja schließlich Ausländer. Ich hab ein paar Ideen und ich hab auch ein paar Sachen angeschoben aber ich weiß trotzdem nicht ob es klappt. Mit ziemlicher Sicherheit werde ich meine Wissenschaftlerkarriere aufgeben. Was meine nächste Station wird, werde ich sehen.
Ich weiß nicht wie lange ich noch hierbleibe. Es ist alles sehr unsicher. Vielleicht komme ich nach Deutschland zurück und sehe weiter.
Und das ist das Einzige, was bleiben wird, wenn ich denn hier in Florida bleibe. Die Unsicherheit der Jobsituation wird mein stetiger Begleiter bleiben, trotz meiner Bildung.
Das ist also der Preis für's selbstgewählte Paradies. Ich hoffe also, dass es irgendwie weitergeht. Die Vorteile in Deutschland sind das Arbeitsrecht, Recht auf Urlaub, das Gesundheitssystem, die Arbeitslosenabsicherung, (wobei ich jetzt nicht glaube dass mir was zusteht, weil ich ja nicht auf deutschem Boden gearbeitet habe). Und natürlich hab ich in Deutschland den Vorteil, dass ich deutsch bin und somit keine Visaprobleme. Falls ich zurückkommen sollte, werde ich wohl einen anderen Karriereweg einschlagen. Das wird dann die Vorbereitung auf eine hoffentlich baldige Rückkehr nach Florida. Jap so siehts aus.
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Sonntag, 16. Oktober 2011
Sonntag, 9. Oktober 2011
Wohnungseinrichtung
So nach und nach wird meine Wohnung nun immer wohnlicher und gemütlicher. Ich hab etwas Geld in ein paar Pflanzen, ein Bücherregal, ein paar Bilder und so sinnfreie Dinge wie dekorative Kugeln gesteckt. Ich führe euch mal etwas herum...
Der Blick ins Wohnzimmer:
Und hier zum Abschluss ein Blick in mein Schlafzimmer. Das ist noch sehr minimalistisch eingerichtet, wird aber demnächst dann auch vervollständigt. Immer Möbelstück für Möbelstück. Ein paar weitere Bilder sind auch noch in Planung. Ich hoffe ich finde die Zeit etwas zu malen.
Fürs Schlafzimmer plane ich ein Nachtschränkchen, eine Komode und ein Kopfteil fürs Bett. Fürs Wohnzimmer brauche ich noch eine Stehlampe und dann ist eventuell der Flatscreen dran. Auf dem Flur wartet ein Karton mit Schuhschrank-IKEA-Puzzle auf mich. Ich brauche auch unbedingt ein ordentliches Handy. Im Moment habe ich nur ein Primitiv-Klapphandy mit simpler VGA-Kamera. Das ist jedesmal deprimierend, wenn ich irgendwas Tolles fotografieren will und dann bekomme ich nur ein dunkles verpixeltes Etwas. Außerdem muss ich bei dem Handy beim SMS tippen jeden Buchstaben einzeln eingeben. Das nervt extrem! Das Handy gönne ich mir dann wohl im nächsten Monat.
Dieses Wochenende hat es übrigens nur geregnet. Der Wahnsinn was hier noch immer an Wassermassen runterfällt. Ich bin echt froh, dass ich im zweiten Stock wohne. Gestern abend haben sie im Erdgeschoss irdendwo Wasser abgepumpt. Stürmisch ist es auch, es poltert und pfeift. Ich werd wohl meinen Balkon wetterfest machen. Das hier hab ich heute in meiner Wohnanlage entdeckt: Einfach so umgeknickt!
Der Blick ins Wohnzimmer:
Das sieht man wenn man auf der Couch sitzt, das Bild rechts ist von mir und man sieht die Schale mit den dekorativen Kugeln :).
Vor ein paar Tagen hab ich eine Sendung gesehen, wo über Fehler in der Wohungseinrichtung und Dekoration gesprochen wurde. Ein Fehler ist hier sehr deutlich in meiner Einrichtung zu sehen: altmodisches TV-Gerät! Natürlich würde ein Flatscreen TV besser aussehen. Solange der alte Röhrenfernseher funktioniert sehe ich es eigentlich nicht ein einen Flatscreen zu kaufen. Hmmm. Naja vielleicht zu Weihnachten oder so. Der Fernseher steht übrigens auf einer Styroporbox. Ich kaufe erst einen ordentlichen TV-Unterschrank wenn ich einen Flatscreen habe.
Meine Pflazen, tropisches Flair :). Mal sehen wie lange sie noch so schön aussehen. Ich habe eine Nordwohung und dementsprechen kein direktes Sonnenlicht in der Wohnung außer an den längsten Tagen im Juni/Juli. Die linke Plfanze kommt laut Beschreibung mit Schatten gut klar, die rechte mag Halbschatten bis Sonne.
Der Blick vom Balkon aus in den Ess/Küchenbereich vorbei am Wohnzimmer:
Und hier der Essbereich im Closeup:Und hier zum Abschluss ein Blick in mein Schlafzimmer. Das ist noch sehr minimalistisch eingerichtet, wird aber demnächst dann auch vervollständigt. Immer Möbelstück für Möbelstück. Ein paar weitere Bilder sind auch noch in Planung. Ich hoffe ich finde die Zeit etwas zu malen.
Fürs Schlafzimmer plane ich ein Nachtschränkchen, eine Komode und ein Kopfteil fürs Bett. Fürs Wohnzimmer brauche ich noch eine Stehlampe und dann ist eventuell der Flatscreen dran. Auf dem Flur wartet ein Karton mit Schuhschrank-IKEA-Puzzle auf mich. Ich brauche auch unbedingt ein ordentliches Handy. Im Moment habe ich nur ein Primitiv-Klapphandy mit simpler VGA-Kamera. Das ist jedesmal deprimierend, wenn ich irgendwas Tolles fotografieren will und dann bekomme ich nur ein dunkles verpixeltes Etwas. Außerdem muss ich bei dem Handy beim SMS tippen jeden Buchstaben einzeln eingeben. Das nervt extrem! Das Handy gönne ich mir dann wohl im nächsten Monat.
Dieses Wochenende hat es übrigens nur geregnet. Der Wahnsinn was hier noch immer an Wassermassen runterfällt. Ich bin echt froh, dass ich im zweiten Stock wohne. Gestern abend haben sie im Erdgeschoss irdendwo Wasser abgepumpt. Stürmisch ist es auch, es poltert und pfeift. Ich werd wohl meinen Balkon wetterfest machen. Das hier hab ich heute in meiner Wohnanlage entdeckt: Einfach so umgeknickt!
Montag, 3. Oktober 2011
Siesta Key - Nummer 1 Strand der USA
In meiner Endlosreihe "Ich liebe Strände" gibt es mal wieder einen neues Kapitel. Ich war am Strand von Siesta Key, der als Nummer-1-Strand der USA gilt. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Siesta Key befindet sich an der Golfküste bei Sarasota. Wichtig für mich an einem Strand ist 1. Wasserqualität - klares Wasser. Wenn ich bis zum Hals ins Wasser gehe möchte ich meine Füße noch sehen können. 2. Wasserqualität - kaum Algen oder Ähnliches. 3. Wasserqualität - bitte keine Quallen! - Fische dagegen sehr gerne.
4. Strandsand - ideal weich und weiß. 5. Flair - optimal wäre nicht zu überfüllt so dass man die Natur um sich herum ungestört genießen kann.
Siesta Key fiel für mich leider in Punkt 1 durch. Schon bei etwa hüfttiefem Wasser konnte ich meine Füße nicht mehr sehen. Dafür war der Strand aber ansonsten sauber, keine Algen, keine Quallen. Es gab ein paar kleine Fische. Top ist hier der Standsand - pudrig weich und weiß! Der Sandstreifen selbst ist wahnsinnig breit. Ich an noch keinem Strand meine Sonnenbrille dermaßen vermisst. In Kombination mit dem grellen Sonnenlicht wurde ich richtig schneeblind. Im letzten Punkt - Flair - gibt es auch ein paar Punktabzüge. Der Strand war schon sehr voll und man liegt recht dicht aneinander und das obwohl der Strand so breit ist aber jeder will nun mal recht dicht am Wasser liegen. Fotos.
Ein "Highlight" im wahrsten Sinne des Wortes, war der Sonnenuntergang. Mit nur 2 h 30 min Fahrtzeit ist man recht schnell dort. Obwohl der Strand deutlich südlicher von Clearwater ist, ist man durch die gute Straßenanbindung schnell dort.
Siesta Key ist nicht mein Nummer 1 Strand der USA. Meine persönliche Nummer 1 ist noch immer New Smyrna Beach. Warum: dort hab ich das bisher klarste Wasser gesehen. Ich habe tatsächlich bei Halstiefem Wasser meine Füße noch gesehen. Das Wasser ist immer sehr sauber. Selten mal eine Alge. Der Strandsand ist pudrig und weiß. Der Strand ist zwar auch immer recht voll aber durch das laute Wellengetöse wird der Alltagslärm ganz gut ausgeblendet.
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