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Donnerstag, 19. Dezember 2013

Die Fulldome Camera

Ich muss zugeben hier gabs in letzter Zeit wenig tropisch und wenig Lifestyle und statt dessen hauptsächlich Blender Computeranimationen und so wird es auch wahrscheinlich noch bis Mitte Februar weitergehen denn jetzt habe ich einen ernsthaften Grund mit Hochdruck an den Animationen weiterzuarbeiten. Es ist offiziell: Ich fliege nach San Francisco!!! In San Francisco findet die wisschenschaftliche Konferenz der Biophysical Society statt. Dort werde ich meine wissenschaftlichen Daten präsentieren und kann mit etwa 6000 anderen Biophysikern Kontakte knüpfen und mich austauschen.
Neben der wissenschaftlichen Arbeit wird auch wieder mein Bekannter Computerprogrammierer und Fulldome-Experte mit seinem mobilen Planetarium dort sein. 
Wenn ich bis dahin eine ordentliche Computeranimation für den Dom fertiggestellt bekomme, könnte die dort auf der Konferenz einem gigantischen Publikum gezeigt werden. Nun wirds also konkret und es ist kein unerreichbarer Wunschtraum mehr. Endspurt und Produktion sind angesagt.
Bisher habe ich nur auf dem zweidimensionalen Computerbildschirm gearbeitet. Das Fulldome-Kino ist aber eine Halbkugel, und dementsprechend anders sehen die Bilder aus. So in etwa kann man sich das vorstellen.
Quelle: http://s3images.coroflot.com/user_files/individual_files/174387_1IJ1Pc29SRtqushQGXXVOMqg2.jpg

Der Film wird auf die gesamte Innenfläche der Halbkugel projiziert. Damit ein 3D-Raumeffekt entsteht, muss das Originalbild rund und verzerrt sein, damit es dann im Kino auf den Besucher richtig wirkt. Seit der Blender Ausgabe 2.64 gibt es die Fisheye Equisolid Kamera mit 180° Blickweite in der Grundausstattung. Mit dieser Camera kann man solche Computeranimationen erstellen.
Das hier war mein erster erfolgreicher Test. Auf dem 2D Computerbildschirm sieht das Ganze dann so aus:
So sah es vorher im Blender 3D Koordinatensystem aus, die Kamera ist das orangene Ding mittig im Koordinatensystem, da wo die drei Pfeile in rot, blau und grün sind.


Man braucht dafür schon Einiges an 3dimensionaler Vorstellungskraft. Ich habe leider keinen Dom zuhause und muss darauf hoffen, dass ich das richtige Gefühl dafür habe. Ich hab jetzt mal testweise ein Schneeflocken-Partikel-System gebaut. Jetzt rendert gerade die Animation auf meinem Computer. Hier ist eins der Frames.
Am Samstag werde ich dann wahrscheinlich meinen Bekannten in Houston mal besuchen und mir das Ganze auf seinem Dom in 3D ansehen. Dann werde ich wissen, wie es wirkt und kann wenn nötig korrigieren. Über die Weihnachtsfeiertage kann ich dann weiter an meinen Animationen rumopitmieren.

Samstag, 7. Dezember 2013

Die Logo-Animation

Hier ist sie, die fertig gestellte 3D Logo-Animation! Hier: Link habe ich im letzten Post darüber berichtet, dass ich angefangen habe, mit BLENDER eine Logo-Animation zu bauen. Nach insgesamt 3 Tagen Dauerrendern, auf meinem doch etwas in die Jahre gekommenen Computer, war sie endlich komplett. Während der Computer Bild für Bild vor sich hinrenderte, hab ich mir die Bilder nacheinander angeschaut und war dann doch nicht so 100% zufrieden, hab das Rendern abgebrochen, nochmal was verändert und noch mal von vorne angefangen. Ich bin ja eine gnadenlose Perfektionistin aber weil ich diese Animation nur zur Übungszwecken gemacht habe, musste ich mir dann doch irgendwann auf die Finger hauen und das Endergebnis akzeptieren.
Das nächste Thema war das Sounddesign! Auch da kann man nochmal endlose Stunden investerien, schließlich muss es zur Länge des Videos passen und die allgemeine Stimmung widerspiegeln. Fündig wurde ich dann auf Freesound.org. Das komprimierte Video ist leider etwas pixelig geworden. Da muss ich mal schauen, ob ich es noch in höherer Quali komprimieren kann. Das Original ist jedenfalls gestochen scharf.
Nun ohne weiter drumrum zu labern, hier die Animation:
Also ich muss schon sagen, ich finds geil :-). So ungefähr hatte sich das meine Mutter sicherlich vorgestellt als sie sich meinen Namen ausgedacht hat. Haha. Ich habs ja quasi als Demo-Reel gemacht. Ich könnte mir schon vorstellen, so eine Logo-Animation mal für einen richtigen Auftraggeber zu machen. Wer sowas braucht - immer her mit den Aufträgen ;)...

Dienstag, 3. Dezember 2013

Schneeflocke und 3D Logo

Ich war wieder mal produktiv in Sachen 3D Modeling mit Blender. Im Hintergrund meines Gehirns arbeite ich noch immer an dem 3D Kurzfilm zum Thema Kristalle. Ich bin nur immer mit Arbeit und Freizeitgestaltung so ausgelastet, dass ich nur seltenst dazu komme die Ideen umzusetzen.
Hier ist nun also meine aktuelleste Schneeflocke.
Das sieht doch extremts realistisch aus, oder? Ich bin mit dieser Schneeflocke absolut zufrieden. Mit der Zeit haben sich meine Modeling Künste eindeutig weiterentwickelt. Man kann das auch an der Evolution meiner  Schneeflocken sehen. Chronologisch von links nach rechts:

Die erste Schneeflocke war sehr schemenhaft und unrealistisch und mit der Zeit habe ich sie immer ausdifferenzierter gestaltet, inclusive der Obenfächenstruktur. Damit belasse ich es bei den Schneeflocken. Hier ist noch ein "Making of" Screenshot von der finalen Schneeflocke: ich habe ein Viertel getraced, die Flächen ausgefüllt, die Oberflächen modifiziert, extruded und dann zweimal gespiegelt um die 6-zählige Schneeflockensymmetrie zu erhalten.


Nächster Schritt für den 3D Film: der Schnee muss natürlich elegant, realistisch und leise rieseln. Ich habe ein paar Blender Tutorials auf Youtube angeschaut und dann entschieden: Ich brauche ein Particle System. Particle (zB einige Tausend) werden von einem Mesh emittiert und bewegen sich nach in Blender definierten Gravitationskräften und/oder einfach random der Brownschen Molekularbewegung folgend. Das klingt sehr komplizert und ich belasse es auch erstmal dabei. Sobald ich ein Filmchen damit fertig gestellt hab, kann ich es einfach zeigen. Jedenfalls glaube ich, dass ich damit realistisches Schneegestöber hinbekomme.

Um diese Technik zu üben und zu testen habe ich ein Youtube Blender Tutorial angeschaut und währenddessen mitmodelliert. Auf dem Startbild sieht man übrigens auch das Particle System: das was aussieht wie angeleuchtete Staubpartikel.

Das Tutorial ist 1 Stunde 8 Minuten lang und es ist definitiv nichts für Anfänger. Man mag denken, der Blender Guru (Andrew Price) würde alles genau erklären, wo er sich schon so viel Zeit nimmt. Falsch gedacht! Er setzt sämtliche Grundlagen und Tastaturkombinationen voraus. Ich musste so unheimlich oft zurückspulen und für manche Funktionen und Tastaturkombis auch separate Tutorials schauen. Ich denke ich habe insgesamt etwa 8 Stunden gebraucht und musste oft Pausen einlegen, weil es einfach zuviele Informationen auf einmal waren. Der Feuermelder schlug fast Alarm, so sehr hat mein Kopf geraucht...
Es hat sich aber sowas von gelohnt und ich habe so viele neue Tricks gelernt. 
Erstes Endergebnis ist ein supercooles Logo!


Die Schrift sieht aus wie strukturiertes Metall, ich habe das tolle Particle System hinbekommen und es wird von rechts oben wie von Sonne/Wolken - Lichtstrahlen angeleuchtet. Der Edelstein funkelt von innen heraus. Meine Schneeflocken haben (noch) nicht dieses Funkeln aber jetzt weiß ich ja wie es geht. Ich habe auch gelernt wie man Nodes verwendet. Mit Nodes kann man Materialien (wie zB das Metall der Schrift) modifizieren und die verschiedensten Funktionen anwenden, verschiedene Nodes miteinander kombinieren um die virtuelle Welt realistisch zu gestalten. Das sieht immer so wahnsinnig kompliziert aus, denn man hat unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten. Ich bin auch noch immer nicht so ganz hinter das Konzept gestiegen wann und warum man nun welchen/welches? Node verwendet und wie man es am besten einstellt aber zumindest weiß ich jetzt wo ich sie finde und ich kann sie nach Anleitung zusammenbasteln.

Die Nodes sind die 5 kleinen Fenster, die miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Andrew Price, der Blender Guru, hat im Video außerdem erklärt wie man daraus eine Animation macht. Daran arbeitet mein Computer gerade eifrig. Ich rendere 240 Einzelbilder die am Ende zu einem 8 Sekunden kurzen Filmchen zusammengesetzt werden. Ich bin schon total auf das Endergebnis gespannt. Das hier ist Bild 116, also quasi mittendrin.

Schriftzug und Edelstein sind gerade dicht an der Camera und bewegen sich dann schwungvoll kreiselnd in Endposition. Ich habe die kleinen Partikel ein bisschen größer und pinkglitzernd gemacht. Bis morgen früh wird mein Computer noch weiterrendern. Dann muss ich sehen, wie das mit der Filmdatei klappt und wie ich Soundeffekte einfügen kann. Das Alles dann im nächsten Update...

Montag, 18. November 2013

Hamilton Pool Preserve

In diesem Post werde ich von meinem Ausflug zum Hamilton Pool berichten. Ich hatte rein zufällig online ein Foto vom diesem natürlichen Swimmingpool mit Wasserfall gesehen und dachte: Wow! Das ist so traumhaft und perfekt, Natur ist doch einfach unschlagbar! Dann fiel mir auf: Hamilton Pool ist in Texas und nur 4 Autostunden von mir entfernt, in der Nähe von Austin. Somit war klar: Das wird der nächste Wochenendausflug!
Hier ist besagtes Foto:
Quelle: http://www.amazingplacesonearth.com/wp-content/uploads/2012/09/Hamilton-Pool-Dave-3.jpg
Zusammen mit einer Freundin bin ich dann nach Austin gefahren.
Ich hatte mich vorher reichlich über den Statepark informiert. Der Park ist unheimlich beliebt, sowas sieht man nicht alle Tage und Touristen nehmen weite Anreisen in Kauf um den Hamilton Pool zu besichtigen. Es werden nur 80 Autos gleichzeitig aufs Gelände gelassen, denn der Pool ist recht klein und man möchte ja auch etwas Platz haben um die Natur zu genießen. Alle weiteren kommen in die Warteschlange, und sobald ein Auto den Park verlässt, darf ein Neues reinfahren. Wartezeit ist in der Regel 90 min. Der Park wird um 9 Uhr morgens geöffnet. Wir sind extra gaaaaanz früh aufgestanden, waren dann aber leider doch 15 min zu spät. Die 80 Parkplätze im Park waren voll und, was mich noch viel mehr geschockt hat, die Warteschlange war voll. Wir wurden freundlich aber bestimmt von der Polizei aufgefordert das Gelände zu verlassen. Nun ja, kann man nix machen. Wir sind dann statt dessen zu Pedernales Falls State Park gefahren hier ist der Link zum Post Pedernales Falls.
Gegen 13:30 Uhr kamen wir dann zurück und hofften diesmal wenigstens in die Warteschlange zu dürfen. Hamilton Pool war nämlich der Hauptgrund für unseren Ausflug und das wäre schon blöd gewesen dann nicht reinzukommen. Leider war die Warteschlange noch immer bzw. schon wieder voll und wir wurden trotz meiner Mitleidsmärchen abgewiesen: I came all the way from Germany to visit the park... please let me in! Solche Geschichten hörten die Beamten wahrscheinlich den ganzen Tag und blieben beinhart. So einfach lasse ich mich aber nicht abwimmeln. Ich hab direkt wieder umgedreht und habs nochmal versucht. Und meine Beharrlichkeit hat sich gelohnt, nach dem 3. Versuch waren wir in der Warteschlange! Wohoooooo! Und es hat sich sowas von gelohnt. Fotos.
 Ein bisschen was zur Geschichte vom Hamilton Pool: Vor dem 19. Jahrhundert lebten die Tonkawa und Lipan Apachen in dieser Gegend. Morgan C. Hamilton war der erste Einwanderer, der das Gelände in den Mit-1860ern besaß, ich vermute mal er hat es sich einfach angeeignet. In den 1880ern hat die deutsche Familie Reimer das Land um den Hamilton Pool gekauft um dort Schafe und Rinder weiden zu lassen. Die Familie Reimer ist nicht mit den Reimanns (Konny Island) zu verwechseln, diese kamen sehr viel später und leben in Gainesville, TX. Das ist sehr viel weiter nördlich, noch nördlich von Dallas, kurz vor der Grenze zu Oklahoma. Zurück zur Famile Reimer und dem Hamilton Pool. Die Legende besagt, dass der 8 Jährige Sohn die kollabierte Grotte rein zufällig gefunden hat. Was muss das für eine Offenbarung gewesen sein! Die Reimers haben sofort erkannt, was für ein Schmuckstück sie besaßen und haben das Gelände für Touristen als Erholungsort geöffnet. Mit immer besseren Straßenanbindungen zwischen den 1960ern und den 1980ern kamen Massen an Touristen um den Park zu besuchen. Damals waren die Besuchermengen noch nicht beschränkt und so haben die ganzen Besucher und die Rinder und Schafe der Reimers tiefe Spuren im Gebiet um die Grotte hinterlassen. Die Ur-Vegetation wurde extrem gestört. Im Jahre 1985 hat Travis County, TX etwa 1 Quadratkilometer von den Reimers zurückgekauft und einen Restaurationsplan aufgestellt. Inzwischen ist das Ökosystem wieder auf dem Weg sich zu erholen. Die strengen Beschränkungen der Besucherzahlen sind dafür absolut notwendig und obwohl nur 80 Autos gleichzeitig reingelassen werden, waren für meinen Geschmack schon zu viele Menschen dort. Ich hoffe ich habe nochmal die Gelegenheit vielleicht unter der Woche hinzufahren und dann die wunderschöne außergewöhnliche Natur in angemessener Ruhe zu genießen.

Nun ein bisschen was zur Erstehungsgeschichte, also zur Geographie. Der natürliche Pool entstand vor Tausenden von Jahren, als der Dom eines Untergrund-Flusses durch massive Erosion kollabierte. Der Hamilton Pool ist somit eine kollabierte Grotte. Der Wasserstrom des Wasserfalls variiert je nach Regenmenge und Wasserstand des Flusses. Der Wasserstand im Pool ist jedoch immer relativ konstant. Durch die Stalaktiten am Überhang hat man so ein bisschen das Gefühl, man wäre in einer Tropfsteinhöle.
Quelle: http://img.geocaching.com/cache/8f016542-27c5-4b7e-8111-d4e16e97a27e.jpg
Als wir dort waren, war der Wasserfall nur noch eine kräftige Dusche und man konnte es gut aushalten darunter zu sitzen. Es war bei 35 grad Lufttemperatur herrlich erfrischend und es hat Spaß gemacht dort Fotos zu schießen.
Der Hauptwasserfall konzentriert sich zwar auf eine Stelle aber es topft entlag der gesamten Grotte. Somit wachsen die Stalaktiten langsam aber sicher weiter nach unten. Wenn man genau auf die Fotos schaut, kann man den Tropfkranz im Wasser entdecken.
Nicht nur der Pool sondern auch der Rest des Parks ist wunderschön und lädt zum Wandern ein. Es gibt einen 0.7 Meilen langen Wanderweg entlang des Hamilton Creeks. Der Hamilton Creek (Bach) ist der Überlauf vom Hamilton Pool und fließt dann in den Pedernales River. Da wir erst so spät in den Park kamen, hatten wir nicht mehr besonders viel Zeit, wollten aber trotzdem zum Pedernales River wandern und 0.7 Meilen hörte sich jetzt nicht so schlimm an. Durch die ganzen Felsen, Berg auf und dann Felsen wieder runter, war der Weg aber nicht ganz ohne und wir mussten so schnell wie möglich krakseln und hatten leider wenig Zeit die wirklich wunderschöne Natur anzuschauen.
 Der Wanderweg zum Pedernales River führt durch diese Felstüre. Unten: Hier fließt der Hamilton Creek in den Pedernales River. Durch langanhaltende Dürre war der Wasserstand sehr gering. Nach einer kurzen Pause am Fluss mussten wir uns dirket wieder auf den Rueckweg machen, denn wir mussten ja auch noch die steilen gewundenen Felstreppen zum Parkplatz aufsteigen. Alles in allem habe ich an diesem Tag soviel wie noch nie gewandert und war im Auto angekommen fix und alle. Es hat sich aber wirklich gelohnt und ich wuerde es sofort wieder machen.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Sci-Viz 2 - Biophysical Society Poster

Neues von mir zum Thema Scientific Artwork: Ich hatte nun tatsächlich einen richtigen Auftrag. Ich sollte ein Poster für die Biophysical Society und das Baylor College of Medicine in Houston, TX gestalten. 
Verschafft hat mir den Auftrag der Programmierer/Mathematiker Matt vom Baylor College of Medicine, der mir die Computerprogramme und Resourcen zum 3D-Modeling gegeben hat. Er ist einer derjenigen Wissenschaftler, der die Fulldome-Projektions-Technologie mitentwickelt.
Das Poster wurde am 5.Oktober auf dem SACNAS Meeting in San Antonio, TX direkt vor dem Dom aufgestellt und zeigt Elektron-Microskop Sturkturen, die im Dom als 3D-Animationsfilm gezeigt wurden. Außerdem sind auf dem Poster die Sponsoren aus Houston und der Hauptsponsor, die Biophysical Society aufgelistet.
Kurz vor der Fertigstellung war es etwas nervenaufreibend, weil fünf verschiedene Leute ihren Senf dazugaben und die Vorschläge und Anweisungen von mir natürlich sofort umgesetzt werden mussten. Da muss ich als Auftragskünstler auf jeden Fall noch an mir arbeiten und mehr Abstand zu meinen Arbeiten gewinnen. Ich selbst hatte mir ja etwas bei meinem ursprünglichen Design gedacht, und dann wird es umgeworfen, damit muss man erstmal klarkommen. Der Kunde ist König. Freie Kunst ist nur für mich.
Am Ende waren aber alle zufrieden, die Biophysical Society, der Big Boss (Cheff von Matt) und ich selbst finde das Endergebnis auch gut.

Da ich leider selbst nicht an der Konferenz teilnehmen konnte, hatte ich Matt gebeten ein Foto vom Poster vor dem Dome zu machen. So sah's also aus. 
Jedesmal wenn ich Matt sehe, erinnert er mich stark an den "Doc" aus "Zurück in die Zukunft". Ich bin einmal spät abends nach Houston gefahren, um mir einen Computer von ihm abzuholen. Wir hatten uns vorm Houston Museum of Natural Science getroffen. Es war grad recht windig und seine weißen Haare flatterten umher. Er war am Telefon, während ich die Computer, Festplatten und Monitor von seinem Kofferraum in meinen packte. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn er mich "Marty" genannt und nach dem "Dolorean", der Zeitmaschine, gefragt hätte.
 Quelle: http://images1.wikia.nocookie.net/__cb20070218045423/bttf/images/d/d2/Back_to_the_Future.jpg
Im Gegensatz zu dem Doc aus dem Science-Fiction Film Zurück in die Zukunft ist Matt aus Houton ein echtes Genie, ein bisschen chaotisch zwar aber bei Genies ist das ja im Prinzip normal. Ich bin sehr froh ihn getroffen zu haben. Dadurch bekomme ich die Möglichkeit an dieser wirklich faszinierenden Technologie der wissenschaftlichen Visualisierung mitzuarbeiten.
Hier ist ein Foto von seinem neuen Office. Er hat sich eine kleine feste Domkuppel gebaut, wo die 3D-Animationsfilme direkt vom Computer aus abgespielt werden können. Ich muss endlich mit meinem eigenen Film vorankommen damit ich dort sehen kann, wie er in 3D wirkt.

Montag, 28. Oktober 2013

Pedernales Falls and River

Jetzt muss ich mich aber sputen, dass ich noch zwei Posts im Oktober schaffe. Hier ist also Nummer 1 und ich habe eine lange Liste mit Dingen, die ich gerne posten würde, wenn ich denn dazu komme.
Dies ist der zweite Teil zum Ausflug in die Texas Hill Country. Zusammen mit einer Freundin war ich zwei Tage lang in der Nähe von Austin, TX, etwa 4 Autostunden von Galveston. Das ist echt eine wunderschöne Gegend dort und wir hatten diese zwei Tage vollgepackt mit Aktion und Natursehenswürdigkeiten bis zum "Geht nicht mehr". So viel gewandert wie an diesen zwei Tagen bin ich noch nie und ich hatte wirklich mehrmals das Gefühl -jetzt gehts echt nicht mehr, es hat sich aber voll und ganz gelohnt. 
Das war also der zweite Tag unserer Reise. Ich hatte fürchterlich schlecht geschlafen, mir war eiskalt. Ich bin ständig aufgewacht, hatte mir ein T-Shirt drübergezogen und hab trotzdem gefroren. Draußen waren zwar gut 30 grad Celsius aber gegen 5 Uhr morgens ist mir endlich mal eingefallen die Temperatur an der Klimaanlage zu checken: auf 17 grad Celsius war sie eingestellt! Ich hab gedacht ich spinne, ist ja kein Wunder, dass die Klimaanlage nonstop gelaufen ist. Lektion gelernt: auch wenn ich mit Begleitung im Hotel bin: Immer vorm Schlafengehen die Klimaanlage einstellen.
Kurz darauf war leider die Nacht vorbei denn wir wollten ganz früh aufstehen um eines der ersten Autos am Hamilton Pool State Park zu sein. Dort werden bei Parköffnung um 9 Uhr nur 80 Autos reingelassen und danach dann wenn ein Auto rausfährt, kann ein anderes nachrücken, muss aber solange in der Warteschlange stehen. Wir wollten es also unbedingt unter die ersten 80 Autos schaffen.
Leider leider sind wir leicht verspätet um 9:15 angekommen und die ersten 80 Autos waren schon drin und was uns noch viel mehr geschockt hatte: die Warteschlange war auch voll. Die Polizei war dort und hat uns und alle anderen nachkommenden Touristen sehr bestimmt aufgefordert das Gelände zu verlassen. 
Natürlich waren wir super enttäuscht aber es war klar, das keines der ersten 80 Autos vor 11 Uhr den Park verlassen würde und so sind wir zu einer Natursehenswürdigkeit etwa 45 min entfernt gefahren. Eigentlich hatte ich das für den Abend geplant aber man muss es halt nehmen wie es kommt und flexibel bleiben.
Also sind wir los zum Pedernales Falls State Park. Die Pedernales-Fluss-Wasserfälle also. Es ist ein größeres Gelände und auch an Stoßtagen ist dort genügend Platz. 

Die Pedernales Fälle sind nicht sehr hoch und nicht besonders steil aber durch die Breite und das offene Gestein und die Steppen-Trockenstrauchpflanzen und Kakteen wirklich sehr interessant und beeindruckend.

In den letzen Jahren herrschte eine langanhaltende Dürre, deswegen ist der Wasserfall auf einen recht kleinen Rinnsal zusammengeschrumpft. Von dort oben hat man einen tollen Überblick und kann das herrlich blaue Wasser sehen.
Über eine Steintreppe geht es nach unten ins Flussbett. Überall stehen Warnschilder, die auf sehr plötzliche Fluten hinweisen. Sie zeigen vorher-nachher Vergleiche wie der Wasserfall bei plötzlichen Regenfällen flussaufwärts innerhalb von nur 5 Minuten zum reißenden Strom werden kann. Das kann sehr überraschend kommen, denn direkt am Wasserfall ist meistens noch herrlichster Sonnenschein und es sieht kein Stück nach Regen aus.
 Quelle: http://farm3.staticflickr.com/2486/3696832750_04b28f5e67_z.jpg
Krass, oder?! Nachdem wir uns vergewisserten, dass auch flussaufwärts kein Unwetter war, sind wir aufgeregt und begeistert die Treppen runtergekraxelt.
 Unten angekommen sieht man das wunderschöne klare Wasser und die glattgeschliffenen Felsen.
Dieses Foto ist leider etwas unscharf, ich finde es aber so schön, dass ich es trotzdem zeigen will.
Hier sitze ich zusammen mit meiner Freundin Wei an der Stelle wo der dünne Fluss über die Steine fließt. Auch wenn diese Stelle nur sehr schmal war, der Fluss floss hier sehr schnell mit hoher Kraft über rutschiges Gestein und mir war auf den Flipflops sehr mulmig über die tiefe Stelle zu steigen. Zum Glück haben wir es heil herübergeschafft und hatten das Glück auf einen professionelllen Fotografen zu treffen, der dieses wirklich schöne Foto geschossen hat.
Auf der anderen Seite des Flussbetts wuchsen total interessante Wüstenpflanzen. Sowas kannte ich bisher nur aus Wild-Westfilmen.
Diese Pflanze erinnert an ein überdimensionales Grasbüschel. Meine Freundin Wei ist dann auf den Felsen noch bis ganz an den Rand rumgeklettert. Mir war das nix, ich habe kalte Füße bekommen ;). Naja, so kalt waren sie nicht bei 35 grad im nicht vorhandenen Schatten.
Hier hat man einen schönen Überblick auf den Fluss hinter den Fällen.
 Hier wieder mit Riesengras im Vordergrund.
Nur dort wo das Gestein leicht bräunlich nass ist, fließt der Fluss. Wir haben zwischendurch immer mal wieder ein paar Leute dort laufen gesehen und wollten auch an die Stelle hinter dem See, dort direkt zum Wasserfall. Der Weg dort hin war allerdings sehr schwierig und nur über einen recht steilen Felsen zu erreichen. Mit festerer Kleidung, festen Schuhen und Handschuhen hätten wir's wahrscheinlich geschafft, aber in unseren Sommerkleidchen ging es nicht.
Es war trotzdem ein toller Ausflug und ich würde mir die Wasserfälle gern nochmal anschauen, wenn sie mehr Wasser führen.
Auf den Fotos sieht man wie schön klar das Flusswasser ist und wir waren rein wild drauf darin zu baden. Leider war baden an dieser Stelle wegen gefährlichen Strömungen verboten. Etwas weiter flussabwärtz war eine Badestelle.
Auf dem Weg dorthin sind wir an weiteren wildwachsenden Kakteen vorbeigekommen. Ich hab keine Ahnung warum ich die so supi finde aber ja, ich mag diese großen Kakteen total gerne und wollte am liebsten einen ausgraben und mitnehmen.
Nach einem kurzen Wanderweg waren wir dann am Fluss. Oh wow, so schön! Diese Farbe ist wirklich etwas ganz Besonderes. Der Fluss ist türkiesblau-grün und nicht etwa schlammig grünbraun, so wie ich Flüsse sonst kannte. Im klaren Wasser waren auch allerhand interessante Lebewesen: Schildkröten, große, auf dem Wasser laufende Insekten und auch einige Fische, die sich durch die Touristen scheinbar in ihrer Ruhe gestört fühlten und mir ständig mit Schwung irgendwo gegen die Beine oder den Rücken geschwommen sind. Das war offensichtlich Absicht und sie wollten mich verjagen und haben es kurze Zeit später auch geschaft. Ich habe mich dann in aller Ruhe auf einen Stein gesetzt und nur die Beine ins Wasser gehalten.
 Leider sind meine Handyfotos gnadenlos überbelichtet und man kann die Farbe des Wassers nur erahnen. Das Besondere am Pedernales River sind hier die alten geschwungenden Sumpf-Cypressen. Diese alten Bäume haben so viel gesehen und können von den Lipan-Apache Indianerstämmen erzählen, die dieses Gebiet einst bewohnten. Für einen Europäer, der ganz andere Jahreszahlen gewöhnt ist, ist es fast unglaublich, dass die erste weiße Siedlung dort erst im Jahre 1846 und ausgerechnet von deutschen Einwanderern etabliert wurde. Die Siedler wurden noch bis in die Jahre 1880 von Apachen angegriffen. Ganz klar, dass sie ihr wunderschönes Heimatland verteidigen wollten. Ich finde es sehr bedauernswert und beschämend dass die rechtmäßigen Landbesitzer von uns weißen Einwanderern in karges fast unbewohnbares Land vertrieben wurden.

 Ich finde es so wunderschön wie hier die Wurzeln direkt ins Flusswasser reichen.